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Barock Möbel - Der Möbelstil Barock

Barock Möbel - Das Zeitalter und die Epoche Barock (ca. 1620 bis 1770)

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Der Beginn der Epoche des Barock in Europa wird im kunst­geschicht­lichen Kontext auf etwa 1575 datiert, das Auf­kommen des Möbel­stils Barock hin­gegen auf ca. 1620. Die Möbel­epoche Barock war noch 20 Jahre über das Ende dieses Zeit­alters in Deutsch­land hinaus bis in das Jahr 1770 von Bedeu­tung.

Es wesent­licher Aspekt des Barock­stils war das Schaffen eines Gesamt­kunst­werks in allen Kunst­rich­tungen. Die Bau­kunst war geprägt von groß­zügigen Schloss­anlagen und Patrizier­häusern. Die Innen­aus­stattung der Räumlich­keiten entsprach der Pracht der äußeren Erschei­nung dieser Gebäude.

Die eher strenge Formen­sprache der Renais­sance wird im Barock durch geschwun­gene und mit­unter bauch­förmige Formen abge­löst. Es finden sich nun dekorative und plas­tische Run­dungen, die von kost­baren Materialen als beto­nende Elemente hervor­gehoben werden.
Barock Schränke sind geprägt von stark aus­ladenden Gesimsen - getragen von häufig frei stehenden und gedrehten Säulen. Schnitz­ereien finden weniger Beachtung - werden nun abgelöst durch neue aus­gefeilte Marketerie­arbeiten mit vorwiegend kostbaren Furnieren. So entwickelt sich beispiels­weise der 'Frankfurter Schrank' als ein ausge­sprochen typisches Möbel diese Epoche. Dieser zeichnet sich durch seine architek­tonischen Kompo­nenten als Lisenen- oder gekehlter Schrank aus. Eine Sonder­form ist hier der aufwän­dig mit quer­furnier­ten Profil­leisten aus Nuss­baum in Wellen­form dekorierte soge­nannte 'Wellenschrank'.
Die Kommode erlebte im 18. Jahr­hun­dert eine Glanz­zeit. Obwohl im Jahr­hun­dert zuvor in West­europa Möbel mit Schub­laden nichts Ungewöhn­liches mehr waren, begann der Vormarsch der Kommode erst um 1700 in Frankreich. In der Zeit danach entwickelt sie sich schnell zum belieb­testen Kasten­möbel.

Die schon im Zeit­alter der Renais­sance verwen­deten Hölzer werden durch Kirsch­baum, Birne, Pali­sander und Eben­holz ergänzt.

Die in den unter­schied­lichen Phasen des Barock noch dominanten kantigen und strengen Grund­formen wurden von Frankreich aus im Rokoko (ca. 1720 - 1770) in geschweifte und gebogene - nahezu 'verspielte' - Formen über­führt.

Entgegen der äußer­lichen Erschei­nung mit aufwän­digen Band­intarsien, epochen-typischen Kugel­füßen und profilierten Sockel­leisten waren beson­ders Barock-Schränke im Inneren häufig nahe­zu unbear­beitet und säge­rauh. Das verän­derte sich erst im Verlauf der Entwick­lung des Rokoko.


Stark beeinflusst wurde der Möbelstil Barock vom Sonnen­könig Ludwig XIV. (1653 - 1715). Der prunk­volle Lebens­stil des Königs und seine ausge­prägte Sucht nach repräsen­tativer Erschei­nung diente allen euro­päischen Höfen als Vorbild.


Die Schiffe der Ostin­dischen Kom­panie bringen zu dieser Zeit zuneh­mend Waren aus Fern­ost nach Europa. Das Kunst­gewerbe wird durch japa­nische und chine­sische Kunst beein­flusst. Unter dem Bürger­tum ver­breitet sich im Laufe der Epoche in wachsen­dem Maße Luxus und Ver­mögen - ist nun nicht mehr nur Privileg der Aristokratie.